Tag 9-11

Meine Arbeit die letzten Tage war nicht sehr aufregend, aber dafür hat Rowena hat mir ständig gesagt, wie super sie es findet. Ich habe einmal um das ganze Haus herum die Fenster geputzt, einen Tisch gestrichen und ein ganz kleines bisschen Staub gewischt...sehr spannend.

Dafür habe ich ansonsten so einiges erlebt, wo fange ich denn mal an...

Wer meinen Adventskalender liest, hat schonmal von den Waitomo Caves gehört. Diese sind tatsächlich ganz hier in der Nähe! Aber leider kostet der Eintritt für nur eine Höhle 50 Dollar. So viel will ich jetzt am Anfang ehrlich gesagt noch nicht ausgeben, vielleicht wenn ich kurz vor dem Abflug bin und nochmal alles raus hauen kann. Alle sagen so oder so man sollte, wenn überhaupt, das Blackwater Rafting machen, natürlich kostet das weit über 100 Dollar.

Wer nicht weiss warum die Waitomo Caves so berühmt sind: Es ist wegen den Glühwürmern. Diese sind eigentlich Pilzmückenlarven, die von der Decke hängen und ein leicht bläuliches Licht von sich geben. In den Höhlen gibt es davon tausende! Das gute für mich ist, diese Larven gibt es nicht nur in den Höhlen. Rowena meinte sogar, dass hier unten am Bach auch welche sind. Natürlich bin ich in der nächsten Nacht als erstes runter gegangen um nachzuschauen. Inzwischen bin ich zwei mal in der Nacht unten gewesen. Die Stimmung ist jedes mal wieder etwas ganz besonderes und irgendwie kann man das nicht so wirklich beschreiben. Ich wünschte ich könnte es irgendwie als Video aufnehmen oder wenigstens ein Bild machen, aber dazu reichen meine technischen Möglichkeiten leider nicht aus:/

Ich versuche es euch mal zu beschreiben...

Als erstes stell dir typische Nachtgeräusche vor, und denk dran wir sind in Neuseeland, das heisst ab und zu mal ein Knistern im Wald und ab und zu eine Grille. Also nicht besonders viel. Der Bach/Fluss plätschert ein wenig vor sich hin, vielleicht hört man auch deswegen nur nichts anderes. 

Als nächstes stell dir das Tal vor, du stehst auf einer Wiese und weisst, das hinter dir Busch ist, vor dir ist der Fluss und dahinter geht es steil hoch. Der Teil ist zum grossen Teil auch mit Bäumen bedeckt.

Der Himmel ist sternenklar. Man kann unter anderem Sirus sehen, den hellsten Stern am Nachhimmel. Ganz in der Nähe dazu sieht man das Sternbild "Orion", das kann man übrigens auch in Deutschland beobachten. Der Berg gegenüber ist pechschwarz. Ganz unten sind die Larven. Sie sehen aus wie kleine Sterne! Ab und zu leuchten einige mal heller auf als andere. Ihr Licht ist leicht bläulich und reflektiert sich im ruhigen Wasser darunter. 

Wenn einem bei diesem besondern Anblick langweilig wird, kann er ja versuchen sich in den Sternen ein Sternenbild zu suchen und dieses dann in den Larven wieder finden. Da sie still sind ist das nicht so schwer. Ich finde es einfach etwas ganz besonderes da zu sitzen und einfach nur diese Stimmung zu geniessen.

Und das ohne laute Touristen, ohne teure Eintrittspreise, die beste Sicht und so lange wie ich will!

 

Heute, am elften Tag war Rowena so oder so unterwegs. Sie lebt ja eher in den Bergen und die gefühlt alle  Leute kennen sich, also quasi wie ein Dorf, nur auf ein größerer Flächeverteilt...Heute steigt auf jeden Fall eine grosse Party, ihre beste Freundin hat Geburtstag und alle sind eingeladen! Selbst Leute wie John sind aus ganz anderen Teilen von Neuseeland extra angereist, er bleibt für die Zeit hier bei Rowena und ist sehr nett. Ich glaube er kommt ursprünglich aus England, bin mir aber nicht ganz sicher.Heute morgen wurde also ein Kühlschrank auf ein Anhänger geladen und zu der kleinen Schule gefahren und da abgeladen. Die Schule ist eine kleine, niedliche (Dorf)schule. Rowena hat mir erzählt, dass ihre Kinder und selbst schon ihr Mann damals dort zur Schule gegangen sind. Sie hat die Schule damals neu angestrichen und zu einer Enviroment-school gemacht. Die Kinder lernen also viel mehr über Umwelt als in einer normalen Schule. Da viele von ihnen später wahrscheinlich mal auf einer Farm arbeiten werden, gar nicht so dumm. Sie ist sehr gepflegt, es gibt eine kleine Turnhalle, einen Spielplatz, ein Rugby-Feld und anscheinend ein grosses Hauptgebäude mit den Klassenräumen. Viel Zeit haben wir da nicht verbracht, Rowena musste ja die Salate abholen! Auf dem Weg dahin kommt man bei den Caves vorbei, also hat sie mich da abgesetzt und mir von einem Spaziergang erzählt, den man da machen kann.

Dieser ging sehr schön an einem kleinen Fluss entlang. Ab und zu gab es kleine Abstecher in "Mini Höhlen", eher kleine Felsüberhänge. Wie immer musste ich bei der Landschaft an die Filme von Peter-Jackson denken. Ich glaube das wird nie aufhören...Aber Hauptsache es ist schön und das ist es auf jeden Fall!

Es ging an Kühen vorbei, die Geräusche gemacht haben als würden sie mich gleich attackieren...ich dachte erst die "muhen" so, aber nachdem die eine direkt daneben dann normale Geräusche von sich gegeben hat, habe ich mich schon etwas gewundert. Es waren ganz viele Kälber auf der Weide, bestimmt hatte es damit etwas zu tun...egal was das für Geräusche waren, zwischen uns war ein Zaun, Glück gehabt:-)

Als wir wieder nach Hause gekommen sind, bin ich erstmal die Aale füttern gegangen. Die leben hier unten im Fluss. Rowena hat mir erzählt, die beiden größten heißen Eelvis und Eelton. Über das Hühnchen was ich ihnen gebracht habe, haben sie sich auf jeden Fall riesig gefreut. 

 

Die nächsten Tage werden auch wieder recht aufregend für mich, die kleinen Küken werden schlüpfen, hoffentlich, ich werde mein Mosaik anfangen und nochmal für einen Tag nach Auckland fahren.

Blick von der Hängebrücke aus ins Tal
Blick von der Hängebrücke aus ins Tal
Waitomo Walkway: Am Fluss entlang...
Waitomo Walkway: Am Fluss entlang...
...und ab und zu gings auch mal über Wiesen....
...und ab und zu gings auch mal über Wiesen....
...und an Kühen vorbei!
...und an Kühen vorbei!